Migration, Integration und europäische Werte: Hochrangiges Treffen zwischen religiösen Führungspersönlichkeiten und der Europäischen Kommission

29 November, 2016

Pressemitteilung Nr.: 16/42
29. November 2016
Brüssel

Heute versammelten sich leitende christliche, muslimische, jüdische und mormonische Vertreterinnen und Vertreter zum 12. jährlichen hochrangigen Treffen mit der Europäischen Kommission. Der Erste Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, lud zum Treffen ein, welches unter dem Motto „Migration, Integration und europäische Werte: Werte in Taten umsetzen“ stand.

Die Teilnehmenden diskutierten eine Reihe von Anliegen im Zusammenhang mit den globalen Krisen, die zu umfassenden Migrationsbewegungen nach Europa führen. Dazu gehörten Themen, wie das vermehrte Aufkommen von spaltenden öffentlichen Diskursen über Flüchtlinge, Gastfreundschaft als Ausdruck des Glaubens und die Frage, wie man Neuankömmlingen am besten hilft, einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Mehrere Sprecherinnen und Sprecher diskutierten die Geschichte der religiösen Landschaft Europas, dabei die lange dauernde Präsenz des Islam auf dem Kontinent. Die Arbeit des Dialogseminars KEK-COMECE-CCME mit der Europäischen Kommission vom 24. Oktober gehörte zu den Vorbereitungen für dieses hochrangige Treffen.

Zum Thema der Tagung würdigte Timmermans die „intensive Debatte über die Herausforderungen, mit denen wir uns konfrontieren müssen, damit die Integration der Neuankömmlinge in der europäischen Gesellschaft gelingt.“ Er bemerkte, dass „die Migration sowohl ein Teil unserer Gegenwart, als auch ein Teil unserer Zukunft ist“, und ermutigte die religiösen Führungspersönlichkeiten in ihrer Arbeit zum Teilen von Werten, zum Respekt von Unterschieden und zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses ohne nach einer Angleichung zu streben.

Ján Figeľ, Sonderbeauftragter der Europäischen Kommission für die Förderung von Religions- und Weltanschauungsfreiheit außerhalb der Europäischen Union, betonte die Wichtigkeit des Nahen Ostens als Begegnungsort für drei große Weltreligionen. „Wenn Frieden herrscht, spüren wir es, wenn es einen Völkermord oder Krieg gibt, spüren wir alle es.“

Auf einer Pressekonferenz nach Tagungsende forderten Vertretende von europäischen Kirchen alle auf, Vereinfachungen von komplexen Situationen zu vermeiden und den Beispielen christlicher Schriften und Traditionen folgend eine Kultur der Gastfreundschaft für Flüchtlinge zu pflegen. Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes und der Feier des fleischgewordenen Wortes hoben sie hervor, dass es unmöglich sei, Gott zu loben ohne seinem Nachbarn in Liebe zu begegnen.

Zwischen der Europäischen Kommission und Kirchen, religiösen Vereinigungen und philosophischen und weltanschaulichen Gemeinschaften finden regelmäßig hochrangige Tagungen und Arbeitssitzungen statt. Seit 2009 ist der Dialog mit Kirchen, Religionen, philosophischen und weltanschaulichen Gemeinschaften im Vertrag von Lissabon verankert

Teilnehmende

Seine Eminenz Metropolit ATHENAGORAS von Belgien, Exarch der Niederlande und Luxemburgs
Seine Exzellenz Heinrich BEDFORD-STROHM, Bischof von Bayern und Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Imam Hassen CHALGOUMI, Imam von Drancy (Frankreich) und ehemaliger Vorsitzender der Konferenz der Imame Frankreichs
Seine Exzellenz Arie FOLGER, Oberrabbiner der jüdischen Gemeinschaft in Wien
Seine Exzellenz Albert GUIGUI, Oberrabbiner von Brüssel und Ständiger Vertreter der Konferenz Europäischer Rabbiner
Imam Benjamin IDRIZ, Direktor der islamischen Gemeinschaft in Penzberg
Seine Exzellenz The Right Reverend Robert INNES, Anglikanischer Bischof in Europa
Ihre Exzellenz Antje JAKELÉN, Erzbischöfin der Kirche von Schweden
Elder Patrick KEARON, Präsident des Gebiets Europa der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Seine Exzellenz Jean KOCKEROLS, Weihbischof der Erzdiözese Malines-Brüssel und Erster Vizepräsident der COMECE
Seine Exzellenz Bischof Czeslaw KOZON, Präsident der Nordischen Bischofskonferenz
Imam Yahya PALLAVICINI, Präsident der „Comunità religiosa islamica“ in Italien
Seine Exzellenz POLYCARPUS, Metropolit und patriarchalischer Priester der Niederlande, Syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien
Seine Heiligkeit RASTISLAV, Erzbischof von Prešov und Primas der Tschechischen und Slowakischen orthodoxen Kirche
Frau Lakshmi VYAS, Vorsitzende des Hindu-Forums Europa

Kontakt für weitere Informationen oder Interview-Anfragen:

Erin Green

Kommunikationskoordinatorin
Konferenz Europäischer Kirchen

Rue Joseph II, 174 B-1000 Brüssel
Tel. +32 2 234 68 42
Fax +32 2 231 14 13
E-Mail: eeg@cec-kek.be
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Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist eine Gemeinschaft von etwa 115 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und alt-katholischen Kirchen aus ganz Europa sowie von 40 nationalen Kirchenräten und assoziierten Organisationen. Die KEK wurde 1959 gegründet. Sie hat Büros in Brüssel und Straßburg.

 

 

 

 
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