Römische Verträge: 60 Jahre für die Förderdung von Frieden, Solidarität und Zusammenarbeit

24 March, 2017

Pressemitteilung Nr.: 17/06
24. März 2017
Brüssel

Am 25. März 1957 wurde mit den Römischen Verträgen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft geschaffen. Dies war der erste große Schritt zur Umsetzung der Schuman-Erklärung von 1950, die mit dem Ziel wirtschaftlicher Stabilität sowie zur Vorbeugung vor weiteren Kriegen zur Zusammenlegung der Kohle- und Stahlproduktion aufrief.

Die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vor 60 Jahren war eine bedeutende Entscheidung für ihre sechs Gründerstaaten – Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und Westdeutschland –, ihre Beziehungen zu vertiefen und sich zur Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu verpflichten, was zur Errichtung der Europäischen Union führte. Der Vertrag strebte an, „die Grundlagen für einen immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker zu schaffen.“

Während Generationen, die auf die Unterzeichnung dieser historischen Verträge folgten, haben Mitgliedskirchen der Konferenz Europäischer Kirchen diesen Prozess begleitet und sich für ein von Frieden, Solidarität und Versöhnung geprägtes Europa eingesetzt. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sahen die Kirchen die europäische Integration als eine Gelegenheit für ein Aufblühen Europas und seiner Menschen sowie als Möglichkeit, mit der Welt außerhalb Europas neue Kontakte zu knüpfen.

Während der Zeit der Römischen Verträge entstand die Konferenz Europäischer Kirchen. Mit ihrem konkreten Auftrag, die durch den Eisernen Vorhang verursachte Kluft zwischen Ost und West zu überbrücken, brachte die KEK Kirchen aus europäischen Ländern miteinander ins Gespräch, die durch unterschiedliche politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Systeme getrennt waren.

Die Errungenschaften, die aus diesem Antrieb heraus erreicht wurden, sind heute in Gefahr. Europa ist mit zahlreichen Krisen konfrontiert, und das Vertrauen in das europäische Projekt schwindet. Die Europäische Union, und unser Kontinent insgesamt, brauchen mutige Entscheidungen und eine erneuerte Orientierung auf ihre Zukunft als ein Projekt des Friedens und eine Wertegemeinschaft. In diesem Sinne lancierte die Konferenz Europäischer Kirchen durch den offenen Brief „Welche Zukunft für Europa?“ einen weit gefassten Reflexionsprozess unter ihren Mitgliedskirchen sowie eine Reihe von regionalen Konsultationen, die zur 15. Vollversammlung in Novi Sad (Serbien) im Jahr 2018 führen.

„Während Europa Herausforderungen im Zusammenhang mit Masseneinwanderungen, wirtschaftlicher Unsicherheit, wachsender Euroskepsis und Ausbruch von Gewalt gegenübersteht, sollten wir uns auch an die guten Seiten von Integration und Zusammenarbeit erinnern“, bemerkte KEK-Generalsekretär Pater Heikki Huttunen. „Die Ära, die von den Römischen Verträgen eingeleitet wurde, hat Reisefreiheit, Arbeitsfreiheit sowie Freiheit beim Studium gebracht und zur Überwindung von Diktaturen und der Förderung der Demokratie in ganz Europa beigetragen. Wir sollten uns auch die ursprüngliche Vision der Gründerväter von gesellschaftlicher Gleichstellung überall in Europa in Erinnerung rufen, während wir uns weiterhin für gerechte soziale und wirtschaftliche Bedingungen für alle Europäer und Europäerinnen einsetzen.“

Miteinander formen die Kirchen in Europa eine Vision für unsere gemeinsame Zukunft, und in Würdigung der historischen Römischen Verträge drücken wir erneut unsere Verpflichtung aus, einen Beitrag zum Aufbau eines „menschlichen, sozialen und nachhaltigen Europas [zu] leisten, das im Frieden mit sich selbst und seinen Nachbarn lebt und in dem Menschenrechte und Solidarität vorherrschen“ (KEK-Verfassung).

Erin Green
Kommunikations-Koordinatorin
Konferenz Europäischer Kirchen
Rue Joseph II, 174 B-1000 Brüssel
Tel. +32 2 234 68 42
Fax +32 2 231 14 13
E-Mail: eeg@cec-kek.be
Webseite: www.ceceurope.org
Facebook: www.facebook.com/ceceurope
Twitter:@ceceurope 

Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist eine Gemeinschaft von 115 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und alt-katholischen Kirchen aus ganz Europa sowie von 40 nationalen Kirchenräten und assoziierten Organisationen. Die KEK wurde 1959 gegründet. Sie hat Büros in Brüssel und Straßburg.
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