Schutz von heiligen Stätten und Gotteshäusern in Europa und im Nahen Osten

13 November, 2017

Pressemitteilung Nr.: 17/41
13. November 2017
Brüssel

Schutz von heiligen Stätten und Gotteshäusern in Europa und im Nahen Osten

Im Vorfeld des Europäischen Jahres des Kulturerbes 2018 fordern Kirchen in Europa die europäischen Institutionen dringend auf, ihre Bestrebungen zur Gewährleistung von Respekt und Schutz von Gotteshäusern und heiligen Stätten sowohl innerhalb der Gesetzgebung der EU als auch in der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik zu verstärken.

Die Kirchenleitenden waren Teilnehmende einer Konferenz, die vom 9. – 10. November von der Konferenz Europäischer Kirchen und der Kirche von Zypern in Nikosia, Zypern, organisiert wurde.

Die vierzig Teilnehmenden der Konferenz betonten, dass in Bezug auf solche Stätten verschiedene Lücken im internationalen Rechtsrahmen gefüllt werden müssten, insbesondere müssten eine gemeinsame Definition und Rechtsmittel eingeführt werden. Solche religiösen Stätten zu kaufen, bauen, besitzen, unterhalten, sanieren und gebrauchen, sei fester Bestandteil des Grundrechtes auf Glaubens- und Religionsfreiheit, sagten sie.

Auf der Konferenz wurden mit dem Thema verbunden verschiedene rechtliche, politische und kulturelle Kontexte erörtert. Diese umfassten Westeuropa, mit seiner zunehmend säkularen Einstellung, sowie Regionen, in denen religiöse Stätten in Konfliktsituationen politisiert wurden, wie im Kosovo (UNSCR 1244/1999), im geteilten Zypern, in der Ukraine, in Syrien oder in der Stadt Jerusalem, die sowohl für Juden, als auch für Christen und Muslime eine besondere Bedeutung hat.

Für Zypern sprach Seine Seligkeit Erzbischof Chrysostomos II. von Nova Justiniana und ganz Zypern über den Bedarf an tatsächlichem Schutz von Kirchen in Zypern. Religiöse Monumente im Land stünden nicht unter der tatsächlichen Kontrolle der Republik Zypern und würden oft zerstört, während die türkisch-zypriotische Seite wenig unternehme, um solche Vorfälle zu verhindern. Den rechtlichen Besitzern werde also oft der Zugang zu ihren heiligen Stätten verwehrt und sie würden daran gehindert, dort Gottesdienst zu halten. „Zu politischen Zwecken vom Recht auf Zugang zu Gotteshäusern Gebrauch zu machen, führt nicht zum Dialog“, sagte Zyperns Außenminister Ioannis Kasoulides.

Seine Seligkeit Theophilos III., Patriarch von Jerusalem und ganz Palästina sprach über das Heilige Land und sagte, dass sich in den letzten Monaten eine neue Ebene von Drohungen abzeichne für die Stabilität von Jerusalem, einer multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft, die sich konkret in den verschiedenen heiligen Stätten ausdrückt, und dass die Kirchen zunehmend um ihr Eigentum besorgt seien.

In Bezug auf Syrien sprach Bischof Armash Nalbandian, Primas der armenischen Diözese in Damaskus, über das große Leiden seiner Gemeinschaft, die den Bürgerkrieg durchlebe. Er betonte den Wunsch, das Land in relative Harmonie zwischen unterschiedlichen Glaubensrichtungen zurückzuführen, wie dies vor dem Konflikt der Fall war.

Pater Sava Janjic, Vorsteher des Klosters Dečani im Kosovo (UNSCR 1244/1999), sagte, „politische Führungspersönlichkeiten auf dem Balkan müssen eine größere Verpflichtung zum Schutz von kulturellen und religiösen Gütern sowie für verwundbare Gemeinschaften an den Tag legen und größere Anstrengungen unternehmen, um weiterer Zerstörung von heiligen Stätten vorzubeugen“.

Der Vorsitzende der Thematischen Referenzgruppe Menschenrechte der KEK, Pastor Dr. Göran Gunner, bemerkte, dass „die Zerstörung eines Gotteshauses die Identität einer religiösen Person, die die Stätte für die Gegenwart, aber auch für zukünftige Generationen in Würde, Unversehrtheit und Respekt erhalten will, oft stark beeinträchtigt.“

Die Konferenzteilnehmenden haben ein Kommuniqué angenommen, das Sie hier (in englischer Sprache) lesen können.

Kontakt für weitere Informationen oder Interview-Anfragen:

Henrik Hansson
Kommunikations-Koordinator KEK
Tel: +32 2 234 68 42
E-Mail: hhansson@cec-kek.be
Webseite: www.ceceurope.org
Facebook: www.facebook.com/ceceurope
Twitter: @ceceurope
Share Tweet Email

Cookies

This web site used cookies to analyse users experience with Google analytics. 

If you agreed the cookies you accept to use this kind of cookies.